Neue Drehleiter für die Feuerwehren Bocholt und Rhede
Seit Jahren schon bereitet sich die Stadt Rhede auf das Thema Drehleiter (DL) vor. In den letzten beiden Brandschutzbedarfsplänen –eine Art Masterplan zum Thema Sicherheit und Feuerwehr, in dem Schutzziele, das örtliche Gefährdungspotenzial, das Anforderungsprofil und die Struktur der Feuerwehr sowie die notwendige Ausstattung definiert und beschrieben werden- ist bereits eine Drehleiter für Rhede ein Thema gewesen. Aufgrund der baulichen Situation (Sondergebäude, Hochhäuser, Gebäude über 8 Meter Brüstungshöhe ohne zweiten baulichen Rettungsweg in Rhede musste die Stadt reagieren. Eine Möglichkeit wäre gewesen, für die Rheder Feuerwehr eine eigene Drehleiter zu beschaffen. Das hätte jedoch bedeutet, eine ausreichend auch tagsüber zur Verfügung stehende Anzahl an Drehleitermaschinisten vorhalten zu müssen. Allein das hätte vor dem Hintergrund der ohnehin knappen Personalressourcen erhebliche Probleme mit sich gebracht. Neben den hohen Investitionskosten wären aber auch entsprechende Unterhaltungs- und Wartungsaufwendungen auf die Stadt zugekommen. Da passte es gut, dass sich die Bocholter Feuerwehr ebenfalls mit der Frage nach dem Ersatz für die alte DL (Bocholt verfügt über zwei derartige Fahrzeuge) beschäftigte. Bereits vor ca. 6 Jahren hatten sich die Kommunen sowie die Feuerwehrleitungen bereits grundsätzlich mit der Möglichkeit einer interkommunalen Lösung beschäftigt und vor rund drei Jahren schließlich offiziell „Nägel mit Köpfen“ gemacht. Nun wurde das 640.000 € teure und 330 PS starke Gefährt von Feuerwehrleuten aus Bocholt und Rhede abgeholt. Die Leiter hat eine Nennrettungshöhe von 23m bei 12 m Ausladung und eine maximale Arbeitshöhe von 32m. Eine Besonderheit ist mit Sicherheit der 1,1m² große Korb, in dem bis zu 5 Personen Platz finden oder eine Belastung von max. 500kg. Auch eine Trage für Patienten die besonders schonend aus höheren Lagen gerettet werden müssen, kann schnell an den Korb montiert werden. Diese Trage kann mit bis zu 300kg belastet werden. Eine fest verbaute Wasserleitung bis in den Korb macht es möglich oben einen Wasserwerfer zu montieren oder auch einen C-Schlauch anzuschließen. Für die beiden Feuerwehrchefs Thomas Deckers (Bocholt) und Christoph Terwiel (Rhede) stand von Anfang an fest, dass das gemeinsam beschaffte Fahrzeug (Rhede beteiligt sich mit rund 40 % an den Beschaffungskosten) auch ein gemeinsamer Schriftzug beider Städte bzw. Feuerwehren ziert. Dieses wurde auf dem Drehkranz nun auch verwirklicht. Auch Rhedes Bürgermeister J. Bernsmann war bei der Vorstellung am Samstag dabei und durfte sich so persönlich bei einer Probefahrt ein Bild von der modernen Fahrzeugtechnik machen.